IT-PlanungsratErster Teil der föderalen Digitalstrategie beschlossen

Letztmalig traf sich der IT-Planungsrat unter der Leitung des diesjährigen Vorsitzenden Markus Richter. 2025 übernimmt nach dem Bund turnusgemäß mit Mecklenburg-Vorpommern wieder ein Land den Vorsitz.
(Bildquelle: FITKO)
In der vergangenen Woche fand die 45. Sitzung des IT-Planungsrats unter der Leitung des diesjährigen Vorsitzenden, Bundes-CIO Markus Richter, in Berlin statt. Im Fokus der Beratungen standen unter anderem der Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern über das Nationale Once-Only-Technical-System (NOOTS), die Föderale Digitalstrategie für die Verwaltung, die Cybersicherheit mit dem Stand der Kooperationen des BSI mit den Ländern, das Leistungsportfolio der IT-Dienstleister-Genossenschaft GovDigital sowie die Deutsche Verwaltungscloud. Darüber berichtet das Bundesinnenministerium (BMI) auf seiner Infowebseite zur Verwaltungsdigitalisierung.
Der IT-Planungsrat hat sich auf einen Vertragsentwurf zwischen Bund und Ländern über das Nationale Once-Only-Technical-System verständigt. Der Entwurf dieses Staatsvertrages wird nun über die Konferenz Chef des Bundeskanzleramtes mit den Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder den Regierungschefs von Bund und Ländern vorgelegt. Mit dem NOOTS wollen Bund und Länder ein gemeinsames IT-System etablieren, das den Datenaustausch zwischen öffentlichen Stellen automatisiert und vereinfacht. Zunächst soll das Once-Only-Prinzip für Verwaltungsleistungen nach dem Onlinezugangsgesetz umgesetzt werden. Daten, die der Verwaltung bereits vorliegen, sollen nicht erneut erhoben, sondern automatisiert abgerufen werden.
Dachstrategie verabschiedet
Der IT-Planungsrat hat die Dachstrategie als erste Komponente der Föderalen Digitalstrategie für die Verwaltung verabschiedet. Sie soll die strategische Ausrichtung festlegen und beschreibt, wie neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen die Zukunft der Verwaltung gestalten sollen. „Mit der Föderalen Digitalstrategie für die Verwaltung hat der IT-Planungsrat eine einheitliche Absprungbasis in die Zukunft der Verwaltung geschaffen, um als föderales Gremium wirksamer zu werden. Das schafft Transparenz“, so Markus Richter.
Im kommenden Jahr sollen – dann turnusgemäß unter der Leitung von Mecklenburg-Vorpommern – die weiteren Bestandteile der Digitalstrategie erarbeitet werden. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zur Umsetzung festzulegen und die Digitalisierung der Verwaltung gezielt zu steuern. „Die Strategie wird mit messbaren Maßnahmen untersetzt“, erklärt Ina-Maria Ulbrich, CIO von Mecklenburg-Vorpommern.
Fokus auf Zusammenarbeit und Sicherheit
Der IT-Planungsrat zeigt in der Strategie drei große Trends auf, die sich auch in den Beschlüssen der Sitzung widerspiegeln.
- IT-Architektur: Eine Deutschland-Architektur als Referenzmodell soll zukunftsfähige, nutzerorientierte IT-Verfahren schaffen.
- Cloud und KI: Cloud-basierte IT-Verfahren und der „Marktplatz der KI-Möglichkeiten“ stehen im Fokus. Die Deutsche Verwaltungscloud wurde bis 2025 als Projekt gesichert.
- Einer-für-Alle-Prinzip: Dieser Ansatz, der sich im Zuge der OZG-Umsetzung bewährt hat, soll ausgebaut werden, um die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu verbessern.
Der Präsident der FITKO, André Göbel, unterstrich die Bedeutung der Dachstrategie. Sie schaffe Transparenz und ermögliche eine schnelle Anwendung für alle Beteiligten. „Mit den Beschlüssen zur Wirtschaftsplanung, zur Registermodernisierung, zum Produktmanagement und zur Deutschen Verwaltungscloud schaffen wir verlässliche Rahmenbedingungen für die Verwaltungsmodernisierung in Deutschland“, so Göbel.
Die enge Kooperation mit dem BSI und anderen Sicherheitsbehörden bleibt ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des IT-Planungsrats. Mit Blick auf die Digitalisierung soll der Schutz von Daten und IT-Infrastrukturen weiterhin oberste Priorität haben.
NKR: Modernisierungsagenda bleibt zu vorsichtig
[10.12.2025] Die föderale Modernisierungsagenda ist beschlossen. Der NKR sieht darin wichtige Impulse für leistungsfähigere Verwaltungen, kritisiert jedoch vertagte Reformhebel und fordert eine konsequente Umsetzung mit starker Einbindung der Kommunen. mehr...
Ministerpräsidentenkonferenz: Eine schnellere, digitalere Verwaltung
[08.12.2025] Auf der Konferenz der 16 Ministerpräsidentinnen und -präsidenten wurde ein 200-Maßnahmen-Paket für eine föderale Modernisierungsagenda beschlossen. Viele der Maßnahmen betreffen auch die Verwaltung und deren digitale Transformation. mehr...
BMDS: Wildwuchs der Bundes-IT zügeln
[05.12.2025] Das Bundesministerium für Digitales hat mit dem Zustimmungsvorbehalt ein wirkungsvolles Instrument erhalten, um Digitalprojekte und IT-Ausgaben über Ressortgrenzen hinweg zu steuern. So soll zentral für Kompatibilität, Effizienz und Einhaltung der strategischen Richtung gesorgt werden. mehr...
Sachsen-Anhalt: Zentrale Serviceagentur für Kommunen
[05.12.2025] Eine Machbarkeitsstudie aus Sachsen-Anhalt zeigt, dass eine zentrale Serviceagentur für Kommunen Verwaltungsabläufe beschleunigen und verbessern kann. Digitalministerin Lydia Hüskens kündigte an, dass ab 2026 sukzessive eine Unterstützungseinheit für Kommunen umgesetzt werden soll. mehr...
Berlin: Digitalisierungsschub für die Wirtschaftsverwaltung
[04.12.2025] Ein Jahr nach Vorstellung des Aktionskonzepts zur Verwaltungsdigitalisierung für die Berliner Wirtschaft zieht Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey eine positive Bilanz. Vieles laufe schneller als geplant, der Digitale Wirtschaftsservice DIWI wächst und erste Medienbrüche in Gewerbeverfahren werden abgebaut. mehr...
Staatsmodernisierung: Konferenz vor der Konferenz
[03.12.2025] Mit einer „Konferenz für einen zukunftsfähigen Staat“ in Berlin wollte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst die Weichen für die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz stellen, deren zentrale Themen Bürokratieabbau und Staatsmodernisierung sein werden. mehr...
eco: Zu kleiner Etat für den digitalen Aufbruch
[02.12.2025] Im November einigte sich der Haushaltsausschuss auf den BMDS-Etat für 2026. Viel Spielraum hat das Digitalministerium dennoch nicht, moniert der Internetwirtschaftsverband eco. Die Gelder fließen größtenteils in längst geplante Vorhaben, Mittel für echte Innovationen wie etwa KI liegen bei anderen Häusern. mehr...
IT-Planungsrat: Wichtige Digitalvorhaben beschlossen
[27.11.2025] Der IT-Planungsrat hat bei seiner letzten Sitzung des Jahres zentrale Beschlüsse zur Verwaltungsdigitalisierung gefasst. Er konkretisiert die EUDI-Wallet-Anbindung, übernimmt den KI-Marktplatz MaKI, stärkt Open-Source-Beschaffung und verstetigt die EfA-Lenkungsgruppe. mehr...
Föderale Modernisierungsagenda: Jetzt muss gehandelt werden
[25.11.2025] Der Nationale Normenkontrollrat mahnt die in der Föderalen Modernisierungsagenda vorgesehene bessere Aufgabenbündelung mit Nachdruck an. Die Ministerien müssten dieses Projekt konsequent weiterverfolgen, um Effizienz und Entlastung der Kommunen zu sichern. mehr...
Digitalministerkonferenz: Verwaltung im Fokus
[25.11.2025] Auf der vierten Digitalministerkonferenz fassten die Digitalministerinnen und -minister der Länder zentrale Beschlüsse zur Staats- und Verwaltungsmodernisierung. Sie wollen den Deutschland-Stack vorantreiben, wollen „Digital Only“ verbindlich verankern und fordern Tempo bei der Registermodernisierung. mehr...
Registermodernisierung: NOOTS-Staatsvertrag verabschiedet
[24.11.2025] Das Gesetz zum Staatsvertrag über das Nationale Once-Only-Technical-System hat den Bundesrat passiert. Nach Angaben der Bundesregierung kommt damit die Registermodernisierung von Bund, Ländern und Kommunen voran. mehr...
EU-Summit: Das war der Gipfel zur europäischen Digitalen Souveränität
[20.11.2025] Der Gipfel für Europäische Digitale Souveränität brachte rund 1.000 Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin zusammen. Das BMDS sieht darin den Startschuss für ein wettbewerbsfähigeres und souveräneres Europa. mehr...
Bund/BMDS: Der Digitalhaushalt steht
[17.11.2025] Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat den Haushalt 2026 für das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung mit einem Gesamtvolumen von rund 4,47 Milliarden Euro gebilligt. Damit verfügt das BMDS erstmalig über einen eigenen, vollständigen Einzelplan, hinzu kommen Mittel aus dem Sondervermögen. mehr...
Thüringen: Ärmel hoch für Bürokratierückbau
[14.11.2025] Die Thüringer Landesregierung hat das Erste Thüringer Entlastungsgesetz initiiert. Es soll Bürokratie abbauen, Verfahren digitalisieren und Kommunen, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger entlasten. Der Landtag berät voraussichtlich noch im Dezember über das Gesetz. mehr...
Hamburg: Annika Busse ist die neue CIO
[10.11.2025] Annika Busse ist die neue CIO der Freien und Hansestadt Hamburg. Die bisherige stellvertretende Hamburg-CIO hat zum 1. November die Nachfolge von Jörn Riedel angetreten, der nach langjährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet wurde. mehr...














