BfDIWie sicher sind Daten in der Cloud?

[18.02.2022] Europäische Aufsichtsbehörden und der Europäische Datenschutzbeauftragte haben eine Untersuchung zur Nutzung cloudbasierter Dienste durch den öffentlichen Sektor gestartet. Dies ist die erste koordinierte Durchsetzungsmaßnahme des Europäischen Datenschutzausschusses (EDSA).

Die europäischen Aufsichtsbehörden und der Europäische Datenschutzbeauftragte haben eine Untersuchung über die Nutzung cloudbasierter Dienste durch den öffentlichen Sektor eingeleitet. Diese Durchsetzungsmaßnahme setzt die Entscheidung des Europäischen Datenschutzausschusses (EDSA) über die Einrichtung eines Rahmens für eine koordinierte Durchsetzung (CEF) vom Oktober 2020 um. Dies berichtet jetzt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI). Zusammen mit der Einrichtung eines Unterstützungspools von Sachverständigen (SPE) sei der CEF eine wesentliche Maßnahme des EDSA im Rahmen seiner Strategie 2021-2023. Beide Initiativen sollen die Durchsetzung und die Zusammenarbeit zwischen den Aufsichtsbehörden fördern.
Die COVID-19-Pandemie habe den digitalen Wandel innerhalb der öffentlichen Stellen beschleunigt. Damit habe auch der Einsatz cloudbasierter Dienste im öffentlichen Sektor zugenommen. Jedoch sei es nach Einschätzung des BfDI eine Herausforderung, IKT-Produkte und -Dienste zu nutzen, die den EU-Datenschutzvorschriften entsprächen. Durch die Nutzung nicht konformer IKT-Produkte und -Dienste durch den öffentlichen Sektor bestehe die Gefahr, dass der Schutz personenbezogener Daten untergraben werde. Die europäischen Aufsichtsbehörden zielten mit koordinierten Leitlinien und Maßnahmen darauf ab, bewährte Verfahren zur Einhaltung der DSGVO zu fördern.
Insgesamt sollen über 75 öffentliche Stellen im EWR adressiert werden, darunter EU-Institutionen, die ein breites Spektrum des öffentlichen Sektors abdecken (etwa Gesundheit, Finanzen, Steuern, Bildung, zentrale Einkäufer oder Anbieter von IT-Dienstleistungen). Die Umsetzung der CEF auf nationaler Ebene erfolge durch Informationsermittlung, um festzustellen, ob eine förmliche Untersuchung gerechtfertigt ist oder mit dem Beginn einer förmlichen Kontrolle oder der Weiterverfolgung laufender förmlicher Kontrollen.
Insbesondere die Herausforderungen öffentlicher Stellen bei der Einhaltung der DSGVO bei der Nutzung von cloudbasierten Diensten sollen durch die Aufsichtsbehörden untersucht werden. Im Fokus seien dabei unter anderem der Prozess und die Sicherheitsvorkehrungen, die beim Erwerb von Cloud-Diensten implementiert werden, die Herausforderungen im Zusammenhang mit internationalen Datenübermittlungen und die Bestimmungen, welche die Beziehung zwischen Verantwortlichem und Auftragsverarbeiter regeln.
Die Ergebnisse sollen koordiniert analysiert werden. Die Aufsichtsbehörden sollen im Anschluss über mögliche weitere nationale Aufsichts- und Durchsetzungsmaßnahmen entscheiden. Darüber hinaus würden die Ergebnisse aggregiert, um einen tieferen Einblick in das Thema zu gewinnen und eine gezielte Weiterverfolgung auf EU-Ebene zu ermöglichen. Der EDSA werde vor Ende 2022 einen Bericht über das Ergebnis dieser Analyse veröffentlichen.
Der BfDI erklärte, er unterstütze den gemeinsamen Ansatz der europäischen Aufsichtsbehörden. Die Behörde werde im Rahmen ihrer Zuständigkeiten an der Maßnahme teilnehmen und sich an ausgewählte öffentliche Stellen wenden.



Stichwörter: IT-Sicherheit, CEF, Datenschutz, EDSA


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Close-up der Hände eines Mannes im Business-Anzug, der ein Tablet hält und bedient.

Materna Virtual Solution: Ultramobile Office-Suite fürs iPad

[13.08.2025] Materna Virtual Solution hat mit SecurePIM WorkSPACE eine Office-Suite für das indigo-Ökosystem vorgestellt. Die Lösung ist für iPads optimiert und soll Behörden den sicheren mobilen Umgang mit VS-NfD-eingestuften Daten ermöglichen. mehr...

EU-Flagge mit einmontiertem Schloss-Icon.

NIS2-Richtlinie: Noch viele Punkte offen

[31.07.2025] Der Kabinettsbeschluss zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie wird in der Branche begrüßt. Verbände wie Bitkom, eco und BREKO mahnen jedoch Nachbesserungen an. Im Bundestag komme es nun darauf an, unklare Punkte zu klären und die Umsetzung zügig und rechtssicher abzuschließen. mehr...

Kabinettsitzung im Bundeskanzleramt - Mitglieder der Bundesregierung sitzen an einem ovalen Tisch vor einer holzvertäfelten Wand rechts und einer Fensterfront links.

Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen

[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...

Gemeinsames Türschild von CSBW, LKA und Polizei.

Baden-Württemberg: Sicherheitsorganisationen unter einem Dach

[23.07.2025] In Stuttgart-Bad Cannstatt haben vier zentrale Organisationen der Sicherheitsarchitektur Baden-Württembergs ein gemeinsames Domizil bezogen. Das neue Gebäude soll Innovation, Cyberschutz, kriminalistische Expertise und Digitalisierung wirksam miteinander verbinden. mehr...

BSI und Land Baden-Württemberg präsentieren Kooperationsvereinbarung

Baden-Württemberg: Kooperation mit dem BSI

[15.07.2025] Das Land Baden-Württemberg und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit. Geplant sind unter anderem gemeinsame Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen. mehr...

Ein effektives Daten-Management spielt auch bei der Polizei eine wichtige Rolle.

Mecklenburg-Vorpommern: Angriff auf Polizei-Server

[10.07.2025] Auch ein weitestgehend oder ganz abgewehrter Cyberangriff kann beträchtlichen Schaden anrichten und zu lang andauernden Ausfällen führen. Dies zeigt gerade die Aufarbeitung eines IT-Sicherheitsvorfalls bei dienstlichen Mobilgeräten der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern. mehr...

Ausschnitt aus dem DsiN-Index.

DsiN-Sicherheitsindex 2025: Digitale Sicherheit stagniert

[07.07.2025] Laut DsiN-Sicherheitsindex 2025 liegt das digitale Schutzniveau vieler Internetnutzender unterhalb der Bedrohungslage. Der Index stagniert bei 55,7 Punkten. Laut Studie gerät auch erstmals die größte Nutzergruppe unter die kritische Schwelle – ihre Bedrohungslage übersteigt das persönliche Schutzniveau. mehr...

Innenminsietr Dobrindt und BSI-Chefin Plattner beim Handshake, im Hintergrund sieht man zahlreiche Monitore mit Grafiken und Statistiken sowie dem Logo "Nationales IT-Lagezentrum".

BSI/BMI: Mehr Resilienz im Cyberraum

[07.07.2025] Das BSI soll eine Schlüsselrolle im digitalen Schutz Deutschlands übernehmen. Anlässlich eines Besuchs von Bundesinnenminister Dobrindt in Bonn kündigte die Cybersicherheitsbehörde neue Maßnahmen und eine engere Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren an. mehr...

Haupteingang des Bundesrechnungshof-Gebäudes in Bonn. Der weiße, moderne Bau steht unter Bäumen, schlanke Säulen stützen das Vordach.

Bundesrechnungshof: Mangelnder Schutz der Bundes-IT

[04.07.2025] Der Spiegel berichtet über einen aktuellen vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofes, laut dem die IT des Bundes gravierende Schwachstellen aufweist. Selbst zentrale staatliche Leistungen seien im Krisenfall nicht gesichert, Sicherheitsstrukturen undurchschaubar und ineffizient. mehr...

Covergrafik des Cybersicherheitsmonitors 2025, blauer Hintergrund mit fünf verschiedenfarbigen, horizontalen Balken.

Cybersicherheitsmonitor 2025: Cybergefahren werden unterschätzt

[04.07.2025] Trotz hoher Betroffenheit schützen sich Menschen immer weniger vor Gefahren aus dem Internet. Das geht aus dem aktuellen Cybersicherheitsmonitor von BSI und Polizei hervor. Das BSI hat – in Reaktion auf die Ergebnisse – neue „Ernstfall-Checklisten“ veröffentlicht. mehr...

In Blautönen gehaltenes 3D-Rendering eines Vorhängeschlosses mit Schlüsselloch, überlagert von einer Schaltplan-Struktur.

BSI/LSI: Gemeinsam für IT-Grundschutz

[30.06.2025] Der 2. IT-Grundschutz-Tag 2025 des BSI findet am 7. Juli in Nürnberg statt. Dabei kooperieren erstmalig das Bundesamt sowie das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Geplant sind verschiedene Fachvorträge, auch Gelegenheit zum Austausch soll es geben. mehr...

Rückenansicht eines Mannes vor einem Serverrack, die Szenerie ist in blaues Licht getaucht.

Illumio/Nvidia: Mehr Sicherheit für KRITIS

[06.06.2025] Die Unternehmen Illumio und Nvidia verknüpfen ihre Sicherheits- und Rechenplattformen. Betreiber Kritischer Infrastrukturen können damit Netzwerkzugriffe überwachen und steuern, ohne ihre bestehende Infrastruktur aufwendig anpassen zu müssen. mehr...

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) und staatliche Einrichtungen werden für Hacker immer interessanter.


Lagebericht Cybercrime 2024: Anhaltend hohe Bedrohungslage

[05.06.2025] Bundesinnenminister Alexander Dobrindt und BKA-Präsident Holger Münch haben den Lagebericht Cybercrime 2024 vorgestellt. Demnach waren vor allem öffentliche Einrichtungen und Behörden Ziele von Ransomwaren-Angriffen. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Hackerangriff auf Diensthandys der Landespolizei

[05.06.2025] Nach einem Angriffsversuch auf dienstliche Smartphones der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern finden derzeit Ermittlungen statt. Die so genannten mPol (mobile Polizei)-Handys stehen den Streifenbeamten für einige Tage daher nicht in vollem Umfang zur Verfügung. mehr...

Printausgabe des CSBW-Jahresberichts 2024, schräg auf einer grauen Fläche liegend.

Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024

[21.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...