PwC-StudieBildung steht hoch im Kurs

[25.06.2021] PricewaterhouseCoopers (PwC) hat junge Wählerinnen und Wähler zum Thema Bildung befragt. Die Ergebnisse der Studie liegen nun vor. Drei Handlungsempfehlungen an die Politik lassen sich ableiten.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat junge Wählerinnen und Wähler zum Thema Bildung befragt. Die zwei Befragungen erfolgten im Sommer 2020 und im Januar 2021 mit Blick auf das Superwahljahr 2021. Wie PwC mitteilt, leitet es aus den Befragungsergebnissen drei Handlungsempfehlungen für die Politik ab. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie sind jetzt in einer Publikation mit dem Titel „Wir müssen reden! Über Bildung“ erschienen.
PwC hat demnach 16- bis 35-jährige deutsche Staatsbürger unter anderem danach gefragt, über welche Themen sie sich regelmäßig informieren. 45 Prozent von ihnen nannten „Schule, Ausbildung, Hochschule und Bildung insgesamt“ – das am zweithäufigsten genannte Thema nach „Umwelt und Klima“ (52 Prozent) und vor „Gesundheit“ (42 Prozent).
„Bildung ist nach wie vor zentral für junge Wählerinnen und Wähler, sicherlich auch, weil die ernüchternden Defizite der Digitalisierung in der Corona-Krise offensichtlich geworden sind. Ein weiteres Jahr auf bildungspolitischer Sparflamme können wir uns nicht leisten“, sagt Professor Rainer Bernat, Leiter des Bereichs Öffentlicher Sektor bei PwC. Wolfgang Zink, Partner im Bereich Öffentlicher Sektor bei PwC Deutschland, ergänzt: „Wir können heute die Landung von Marssonden digital und in Echtzeit erleben, Schulunterricht aber vielfach nicht – diesen Missstand gilt es dringend zu beheben.“

Wunsch nach mehr Einheitlichkeit

Nach ihren konkreten Interessen bei Bildung und Weiterbildung befragt, nannten 78 Prozent der jungen Menschen „bessere Angebote zur beruflichen Orientierung in Schule und Hochschule“, 76 Prozent „bestmögliche Schulbildungs-, Berufsausbildungs- und nebenberufliche Fortbildungsmöglichkeiten“ und 75 Prozent „mehr digitale Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten“. 72 Prozent befürworten sogar, dass „der Bund deutschlandweit die Bildung und deren Digitalisierung vorantreibt und vereinheitlicht“ – dass also die Bundesländer bestimmte Befugnisse an den Bund übertragen. „Das Verständnis, dass es in jedem Bundesland eigene Regeln zur Bildung und insbesondere zu ihrer Digitalisierung gibt, hat während der Pandemie stark gelitten“, kommentiert Zink.

Drei Handlungsempfehlungen für die Politik

Ausgehend von den Befragungsergebnissen haben die PwC-Experten drei Handlungsempfehlungen für die Politik entwickelt, mit dem Ziel, die Digitalisierung des Bildungsangebots in Deutschland voranzutreiben.
Demnach brauche es erstens eine ganzheitliche Zukunftsstrategie für das deutsche Bildungssystem statt einzelner Digitalisierungsmaßnahmen. Der Bund solle nicht nur als Impulsgeber und Förderinstanz auftreten, sondern im Zuge einer neuen Föderalismus-Kommission Basiskomponenten und Lehr- sowie Lernangebote zur Verfügung stellen können. In Abstimmung mit der Kultusministerkonferenz sollte, so die Experten, ein ständig weiterzuentwickelndes Rahmenkonzept für Mindestanforderungen an digitale Ausstattung, Angebot und Kompetenzen entwickelt werden.
Zweitens müsse die Politik die Digitalisierung im Bildungssektor auch nach der Corona-Pandemie weiter vorantreiben. Nach wie vor gebe es nicht an allen Schulen digitale Lern-Software und Plattformen. „Es kann nicht sein, dass es vom individuellen Engagement der Lehrkräfte abhängt, ob Online-Unterricht gelingt oder nicht“, erklärt Zink. Digitale Angebote blieben wichtig, weil sie helfen können, soziale Ungleichheit bei der Bildung abzubauen, etwas mit Online-Förderangeboten oder dem Erwerb von Digitalkompetenzen. Auch Investitionen des Digitalpakts oder Sofortprogramme müssten verlängern werden, da Endgeräte schon nach wenigen Jahren veralten.
Drittens schließlich sei es politische Pflicht, Bildungsangebote gleichberechtigt zugänglich zu machen. Bernat sagt: „Die Coronakrise hat einmal mehr offenbart, dass junge Menschen aus bildungsfernen Schichten und mit Migrationsgeschichte am stärksten benachteiligt sind. Das können wir, auch aus volkswirtschaftlicher Sicht, nicht länger hinnehmen.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Flagge von Schleswig-Holstein vor blauem Himmel

Schleswig-Holstein: Land finanziert 17 Open-Source-Projekte

[17.10.2025] Im Rahmen des Landesprogramms Offene Innovation fördert Schleswig-Holstein 17 Open-Source-Projekte, die konkrete Herausforderungen in öffentlichen Institutionen, Bildungseinrichtungen und gemeinnützigen Organisationen adressieren. mehr...

Sei 30 Jahren trägt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zur Cyber-Sicherheit bei.

Brandenburg: Neues Mitglied bei govdigital

[17.10.2025] Die govdigital eG hat ein neues Mitglied: Mit dem Brandenburgischen IT-Dienstleister (ZIT-BB) stößt ein weiterer öffentlicher IT-Dienstleister zur Genossenschaft. Gemeinsam wollen die Partner die digitale Verwaltung vor allem schneller, sicherer und effektiver machen. mehr...

Angeschnittenes Bild eines Mannes in weißem Arztkittel, der an einem Tisch in einem hellen Büro auf seinem Laptop tippt.

Baden-Württemberg/Bayern: Digitale Vernetzung im ÖGD

[16.10.2025] Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Ziel der länderübergreifenden Kooperation ist eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst. mehr...

Gelbes Schild mit der aufschrift Passkontrolle/Passport Control

EES: Start für digitales Ein- und Ausreisesystem der EU

[14.10.2025] Am Flughafen Düsseldorf startet der Betrieb des neuen digitalen EU-Ein- und -Ausreisesystems. Es ersetzt Stempel im Pass durch digitale Erfassung von Reise- und Biometriedaten und soll bis 2026 an allen deutschen Flug- und Seehäfen verfügbar sein. mehr...

Blick auf zwei aufgeschlagene Seiten des eGovernment-Monitors 2025, headline: "Leistungsfähigkeit des Staates"

eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen

[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

EU Data Act: Umsetzungshilfen für Unternehmen

[17.09.2025] Seit vergangener Woche gilt der EU Data Act. Doch die Bundesregierung hat weder Aufsichtsstrukturen noch Verfahren festgelegt – Unternehmen stehen vor Unsicherheiten. Erste Praxishilfen bieten der Bitkom und die Bundesnetzagentur mit eigenen Infoangeboten. mehr...


Sachsen-Anhalt: KommunalCampus gewinnt Innovationswettbewerb

[15.09.2025] Im Rahmen des CIO-Innovationswettbewerbs sollen in Sachsen-Anhalt digitale und technologische Innovationen für die Landesverwaltung identifiziert und nutzbar gemacht werden. Gewinnerin dieses Jahres ist die Genossenschaft KommunalCampus. mehr...

Miniaturfiguren von Bauarbeitern stehen auf einem Motherboard und "arbeiten".

NExT/DigitalService: Umsetzungserfahrungen teilen

[05.09.2025] In einem neuen Projekt bündeln NExT und DigitalService Umsetzungsexpertise aus der Verwaltung und machen sie für Politik und Öffentlichkeit sichtbar. So soll die Möglichkeit eröffnet werden, von Best Practices und von Umsetzungshindernissen zu lernen – im Sinne einer Fehlerkultur für die Verwaltungstransformation. mehr...

OSBA/ZenDIS: Open-Source-Wettbewerb sucht Publikumsliebling

[01.09.2025] Wie kann Open Source die Verwaltung effizienter machen? Ein neuer Wettbewerb unter dem Motto „Moderne Verwaltung. Innovation. Digitale Souveränität“ sucht die besten Lösungen. Im Oktober soll auch ein Publikumspreis verliehen werden. Das öffentliche Voting startet jetzt. mehr...

Schleswig-Holstein: Steuerbelege digital einreichen

[29.08.2025] Schleswig-Holstein macht den nächsten Schritt in der Digitalisierung von Steuererklärungen. Das Verfahren RABE erlaubt es, Belege zusammen mit der digitalen Steuererklärung hochzuladen. So entfallen etwaige Anforderungen durch das Finanzamt und der Postversand von Papierbelegen. mehr...

Screenshot aus der Antragsstrecke, hier die Version in englischer Sprache

Bayern/cit: Schnell zur Bildungsanerkennung

[13.08.2025] Mit dem Fachkräftemangel steigt der Anteil ausländischer Pflegekräfte im deutschen Gesundheitssystem. Deren Bildungsabschlüsse müssen zunächst formal anerkannt werden. Bayern nutzt eine Low-Code-Lösung, die dieses Verfahren beschleunigt – und wurde nun dafür ausgezeichnet. mehr...

Landwirtin steht auf einem erntereifen Getreidefeld und schaut auf ihr Handy, im Hintergrund ein Mähdrescher.

Sachsen-Anhalt: Digitaler Fortschritt für den Acker

[12.08.2025] In Groß Germersleben in Sachsen-Anhalt ging eine neue digitale Wetterstation in Betrieb. Sie ist Teil eines erweiterten Messnetzes, das Landwirten präzisere Daten für Planung, Pflanzenschutz, Bewässerung und Ernte liefert. mehr...

Personen in Bundeswehruniformen sitzen in einem Büro vor einem Computermonitor.

Fraunhofer FOKUS: Einheitliche Lernumgebung für die Bundeswehr

[07.08.2025] Mit der „Virtuellen Lernumgebung der Bundeswehr“ sollen alle Ausbildungseinrichtungen in ein gemeinsames digitales Ökosystem integriert werden. Fraunhofer FOKUS unterstützt das Projekt seit 2022 mit einer Middleware, die Dienste, Datenflüsse und Zugriffsrechte steuert. mehr...

Frauenhände an einem Laptop mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[31.07.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...