BitkomUnternehmensbefragung zur Digitalisierung

[03.11.2023] Eine Unternehmensbefragung des Digitalverbands Bitkom hat unter anderem ergeben, dass alle Unternehmen nach wie vor gezwungen sind, mit Behörden per Brief oder Fax zu kommunizieren. Sie fordern deshalb von der Politik, die Digitalisierung zur Top-Priorität zu machen.

In einer repräsentativen Unternehmensbefragung des Digitalverbands Bitkom haben jetzt alle Unternehmen angegeben, dass sie regelmäßig per Brief oder Fax mit Behörden kommunizieren müssen. Wie der Bitkom mitteilt, kommuniziert keines der 604 befragten Unternehmen ausschließlich digital mit Behörden, aber drei von zehn (31 Prozent) wickelten die Kommunikation überwiegend digital ab. 60 Prozent müssten jedoch ebenso häufig analoge wie digitale Kommunikationswege wählen, sieben Prozent seien sogar gezwungen, überwiegend analog zu kommunizieren. Drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) gaben an, dass sie häufig digitale Dokumente ausdrucken müssen, um mit der Verwaltung zu kommunizieren. Entsprechend kritisch falle das Urteil über den Stand der Digitalisierung in deutschen Behörden aus: Die Verwaltungen bekämen von der deutschen Wirtschaft in Sachen Digitalisierung die Schulnote ausreichend (4,0), wobei kein Unternehmen ein sehr gut vergebe, aber rund jedes vierte (23 Prozent) ein mangelhaft, 13 Prozent sogar ein ungenügend.

Digitalisierung soll Top-Priorität werden

Acht von zehn Unternehmen (83 Prozent) sähen in der mangelnden Digitalisierung der Verwaltung einen internationalen Standortnachteil, neun von zehn (94 Prozent) auch einen Hemmschuh für die Digitalisierung des eigenen Unternehmens. Während jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) der Meinung sei, dass die öffentliche Verwaltung in Deutschland hervorragend funktioniere, hielten 81 Prozent sie für zu träge. Und 94 Prozent forderten, die Politik solle die Digitalisierung der Verwaltung zur Top-Priorität machen.
Fragt man die Unternehmen, welche Verwaltungsdienstleistungen sie bereits digital genutzt haben und welche sie in Zukunft digital nutzen wollen, so zeige sich ein großes Potenzial für digitale Verwaltungsdienstleistungen. Bei der Nutzung stehe die Kfz-An-, Um- oder Abmeldung an erster Stelle (30 Prozent/51 Prozent wollen sie zukünftig nutzen), gefolgt von der steuerlichen An- oder Abmeldung des Unternehmens (27 Prozent/49 Prozent). Abmeldung des Unternehmens (27 Prozent/49 Prozent). Dahinter folgten die Produktkennzeichnung und -zulassung (23 Prozent/44 Prozent), die Meldung von Erneuerbare-Energien-Anlagen (15 Prozent/60 Prozent) sowie Visa-Angelegenheiten oder die Beschäftigung und Entsendung von Fachkräften (15 Prozent/44 Prozent). Schlusslichter bei der aktuellen digitalen Nutzung seien der Bauantrag (neun Prozent/44 Prozent), die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen (sieben Prozent/42 Prozent) und die Feststellung der Patentfähigkeit beziehungsweise die Erteilung eines Patents (sechs Prozent/33 Prozent).

Smart Country Convention

Die Digitalisierung der Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen voranzutreiben und die Entwicklung smarter Städte und Regionen zu unterstützen, sei auch Ziel der Smart Country Convention, die vom 7. bis 9. November auf dem Berliner Messegelände stattfindet (wir berichteten). Die Kombination aus Kongress, Workshops, Expo und Networking richte sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Digitalwirtschaft, Verbänden und Wissenschaft – mehr als 12.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Veranstalter sind der Digitalverband Bitkom und die Messe Berlin.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Thüringen: Neue Digitalstrategie beschlossen

[19.12.2025] Das Thüringer Kabinett hat eine neue Digitalstrategie beschlossen, welche die Verwaltungsdigitalisierung bündeln und beschleunigen soll. Kernpunkte sind eine zentrale Steuerung, einheitliche IT-Standards und ab 2026 eine App, über die Behördenleistungen per Smartphone zugänglich werden sollen. mehr...

IT-Planungsrat: 2025 war ein Jahr der Meilensteine

[19.12.2025] Mecklenburg-Vorpommern hatte in diesem Jahr den Vorsitz im IT-Planungsrat inne und nun eine positive Bilanz gezogen. 2025 sei ein Meilenstein-Jahr auf dem Weg zur digitalen Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Unternehmen gewesen. mehr...

Die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall.

Rheinland-Pfalz: Digitalprogramm 2026/2027 beschlossen

[18.12.2025] Das Landeskabinett Rheinland-Pfalz hat die Fortschreibung der Digitalstrategie von 2023 beschlossen. Deren Inhalte wurde in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet. mehr...

NKR: Modernisierungsagenda bleibt zu vorsichtig

[10.12.2025] Die föderale Modernisierungsagenda ist beschlossen. Der NKR sieht darin wichtige Impulse für leistungsfähigere Verwaltungen, kritisiert jedoch vertagte Reformhebel und fordert eine konsequente Umsetzung mit starker Einbindung der Kommunen. mehr...

Ministerpräsidentenkonferenz: Eine schnellere, digitalere Verwaltung

[08.12.2025] Auf der Konferenz der 16 Ministerpräsidentinnen und -präsidenten wurde ein 200-Maßnahmen-Paket für eine föderale Modernisierungsagenda beschlossen. Viele der Maßnahmen betreffen auch die Verwaltung und deren digitale Transformation. mehr...

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger, im Schatten unter Bäumen, im Hintergrund ein Kanal.

BMDS: Wildwuchs der Bundes-IT zügeln

[05.12.2025] Das Bundesministerium für Digitales hat mit dem Zustimmungsvorbehalt ein wirkungsvolles Instrument erhalten, um Digitalprojekte und IT-Ausgaben über Ressortgrenzen hinweg zu steuern. So soll zentral für Kompatibilität, Effizienz und Einhaltung der strategischen Richtung gesorgt werden. mehr...

Porträt von Lydia Hüskens, mit verschränkten Armen im dunklen Blazer vor einer braunen Wand stehend

Sachsen-Anhalt: Zentrale Serviceagentur für Kommunen

[05.12.2025] Eine Machbarkeitsstudie aus Sachsen-Anhalt zeigt, dass eine zentrale Serviceagentur für Kommunen Verwaltungsabläufe beschleunigen und verbessern kann. Digitalministerin Lydia Hüskens kündigte an, dass ab 2026 sukzessive eine Unterstützungseinheit für Kommunen umgesetzt werden soll. mehr...

Blick in eine Berliner Straßenflucht, im Hintergrund der Fernsehturm.

Berlin: Digitalisierungsschub für die Wirtschaftsverwaltung

[04.12.2025] Ein Jahr nach Vorstellung des Aktionskonzepts zur Verwaltungsdigitalisierung für die Berliner Wirtschaft zieht Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey eine positive Bilanz. Vieles laufe schneller als geplant, der Digitale Wirtschaftsservice DIWI wächst und erste Medienbrüche in Gewerbeverfahren werden abgebaut. mehr...

Hendrik Wüst in Segnungspose am Rednerpult.

Staatsmodernisierung: Konferenz vor der Konferenz

[03.12.2025] Mit einer „Konferenz für einen zukunftsfähigen Staat“ in Berlin wollte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst die Weichen für die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz stellen, deren zentrale Themen Bürokratieabbau und Staatsmodernisierung sein werden. mehr...

Porträt Oliver Süme

eco: Zu kleiner Etat für den digitalen Aufbruch

[02.12.2025] Im November einigte sich der Haushaltsausschuss auf den BMDS-Etat für 2026. Viel Spielraum hat das Digitalministerium dennoch nicht, moniert der Internetwirtschaftsverband eco. Die Gelder fließen größtenteils in längst geplante Vorhaben, Mittel für echte Innovationen wie etwa KI liegen bei anderen Häusern. mehr...

Gruppenfoto (Innenaufnahme): Mitglieder des It-Planungsrats im November 2025

IT-Planungsrat: Wichtige Digitalvorhaben beschlossen

[27.11.2025] Der IT-Planungsrat hat bei seiner letzten Sitzung des Jahres zentrale Beschlüsse zur Verwaltungsdigitalisierung gefasst. Er konkretisiert die EUDI-Wallet-Anbindung, übernimmt den KI-Marktplatz MaKI, stärkt Open-Source-Beschaffung und verstetigt die EfA-Lenkungsgruppe. mehr...

Bis zum Jahr 2030 soll es in Deutschland Glasfaser flächendeckend bis ins Haus geben.

Föderale Modernisierungsagenda: Jetzt muss gehandelt werden

[25.11.2025] Der Nationale Normenkontrollrat mahnt die in der Föderalen Modernisierungsagenda vorgesehene bessere Aufgabenbündelung mit Nachdruck an. Die Ministerien müssten dieses Projekt konsequent weiterverfolgen, um Effizienz und Entlastung der Kommunen zu sichern. mehr...

Blick über vollbesetzten Konferenztisch mit Landeswimpeln, großer Unschärfebereich im Vordergrund, Fokus iegt auf Schleswig-Holsteins Digitalminister Dirk Schrödter

Digitalministerkonferenz: Verwaltung im Fokus

[25.11.2025] Auf der vierten Digitalministerkonferenz fassten die Digitalministerinnen und -minister der Länder zentrale Beschlüsse zur Staats- und Verwaltungsmodernisierung. Sie wollen den Deutschland-Stack vorantreiben, wollen „Digital Only“ verbindlich verankern und fordern Tempo bei der Registermodernisierung. mehr...

Registermodernisierung: NOOTS-Staatsvertrag verabschiedet

[24.11.2025] Das Gesetz zum Staatsvertrag über das Nationale Once-Only-Technical-System hat den Bundesrat passiert. Nach Angaben der Bundesregierung kommt damit die Registermodernisierung von Bund, Ländern und Kommunen voran. mehr...

Blick von oben in einen abgedunkelten, großen, hohen Konferenzraum mit viel Publikum. Au der blau beleuchteten Bühne sieht man Karsten Wildberger.

EU-Summit: Das war der Gipfel zur europäischen Digitalen Souveränität

[20.11.2025] Der Gipfel für Europäische Digitale Souveränität brachte rund 1.000 Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin zusammen. Das BMDS sieht darin den Startschuss für ein wettbewerbsfähigeres und souveräneres Europa. mehr...