Corona-Warn-AppVerhaltene Hoffnung auf Wirkung

[04.09.2020] Rund die Hälfte der Nutzer der Corona-Warn-App bezweifelt ihre Wirksamkeit zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Bedenken hinsichtlich staatlicher Überwachung und der Wahrung des Datenschutzes sind dagegen gesunken. Das ergab eine Erhebung im Rahmen des eGovernment MONITOR 2020.
17 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Corona-Warn-App.

17 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Corona-Warn-App.

(Bildquelle: 123rf.com/Olga Yastremska)

Rund 17 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Corona-Warn-App des Bundes (wir berichteten). Das sind mehr Bürger als im Juni 2020 angegeben haben, die App zu nutzen. Insgesamt ist es jedoch nicht gelungen, in größerem Umfang Personen für die App zu gewinnen, die ihr vorher unentschlossen oder ablehnend gegenüberstanden. Rund die Hälfte bezweifelt die Wirksamkeit zur Eindämmung der Pandemie. Das Vertrauen in die Funktionsweise und den Datenschutz der App hat sich dennoch erhöht. Das ergab eine Erhebung der Initiative D21 und der Technischen Universität München für den eGovernment MONITOR 2020, den das UnternehmenKantar durchgeführt hat. Die komplette Studie zu Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote soll am 20. Oktober 2020 veröffentlicht werden.
Seit dem Erscheinen ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Corona-App laut der Befragung gestiegen, die Bedenken hinsichtlich staatlicher Überwachung und Datenschutz sind dagegen gesunken. Insgesamt zeige die deutsche Bevölkerung allerdings nach wie vor Skepsis gegenüber den Funktionen der App: Zu viel Überwachung würden gegenwärtig 44 Prozent befürchten, im Juni seien es noch 57 Prozent gewesen. Angst vor Datenmissbrauch hätten aktuell 51 Prozent (im Juni: 58 Prozent). Nach wie vor sei nur eine Minderheit der Meinung, dass die jetzige Lösung geltende Datenschutzregelungen einhält und die Daten gut aufgehoben sind. Allerdings ist die Tendenz steigend: im Juni waren es 35 Prozent, im August 40 Prozent. Von den App-Nutzern finden zwölf Prozent, dass ihre Privatsphäre gefährdet ist.
Dazu sagt der Bundes-CIO und Schirmherr des eGovernment MONITOR Markus Richter: „Die Corona-Warn-App arbeitet umso zuverlässiger, je mehr Menschen sie nutzen. Das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer ist daher für ihren Erfolg entscheidend. Mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werden wir den Betrieb der App weiterhin eng begleiten und zu IT-Sicherheitsfragen beraten. Ich wünsche mir, dass noch mehr Bürgerinnen und Bürger die App nutzen und damit dazu beitragen, das Ansteckungsrisiko für uns alle zu senken.“



Mehrheit bewertet Bedienung als einfach


Bürger, die der Corona-Warn-App einen positiven Effekt auf ein Ende der Pandemie in Deutschland zuschreiben, sind laut Erhebung in der Minderzahl – es sind sogar weniger als noch im Juni. Eine Reduzierung der Neuinfektionen würden nur noch 23 Prozent erwarten (im Juni: 29 Prozent). Die Hälfte der deutschen Bevölkerung geht demnach davon aus, dass die Corona-Warn-App nichts ändern wird. Dabei handelt es sich laut Kantar um einen Anstieg um zehn Prozentpunkte, im Juni waren es noch 41 Prozent und im August 51 Prozent. Die Befürchtung, dass der Staat die App nutzen könnte, um das Verhalten zu sanktionieren, sei dagegen auf 15 Prozent gesunken (im Juni: 18 Prozent). Wer sich für die App entschieden hat, ist damit überwiegend zufrieden. 88 Prozent der Nutzer bewerten die Bedienung der App als einfach. Über zwei Drittel haben durch die Verwendung der Corona-Warn-App das Gefühl, dass sie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, berichtet das Unternehmen. „Die Corona-Warn-App hat international positive Anerkennung gefunden. Das ist selten für ein deutsches E-Government-Angebot und ein Erfolg“, sagt Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21. „Ihre Wirkung hängt allerdings von der kritischen Masse an Nutzerinnen und Nutzern ab. Um diese Mannschaftsleistung der Menschen muss der Staat mit Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit aktiv werben – gerade auch bei den weniger digital-affinen Menschen.“





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Screenshot aus der Antragsstrecke, hier die Version in englischer Sprache

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